Longevity Wissenschaft

Laut aktueller Forschung ist Resveratrol ein starkes Antioxidans, das durch die Aktivierung von Sirtuinen und entzündungshemmenden Mechanismen positive Effekte auf die Zellgesundheit und Langlebigkeit ausübt, während es gleichzeitig Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Prozessen entgegenwirken kann.

Resveratrol Wissenschaft

Resveratrol: Ein natürliches Polyphenol mit vielseitigen gesundheitlichen Vorteilen

Resveratrol ist ein natürlich vorkommendes Polyphenol, das hauptsächlich in Pflanzen wie Weintrauben, Beeren und Erdnüssen gefunden wird. Es gehört zur Klasse der Stilbene und wird von Pflanzen als Abwehrmechanismus gegen Stressfaktoren wie Verletzungen oder Pilzbefall produziert. Seit den frühen 1990er Jahren ist Resveratrol in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung gerückt, da es mit einer Vielzahl von gesundheitsfördernden Wirkungen in Verbindung gebracht wird, insbesondere im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Entzündungen und Langlebigkeit.

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Was ist Resveratrol?

Resveratrol hat die chemische Formel C14H12O3 und existiert in zwei Formen: Trans-Resveratrol und Cis-Resveratrol.

Die trans-Form gilt als stabiler und bioaktiver und ist diejenige, die in den meisten Nahrungsergänzungsmitteln verwendet wird. Resveratrol ist ein lipophiles Molekül, das in Fettlösungsmitteln wie Ethanol und Aceton löslich ist, aber eine begrenzte Wasserlöslichkeit aufweist. Diese geringe Bioverfügbarkeit ist eine der größten Herausforderungen bei der Anwendung von Resveratrol als Therapeutikum, da es nach oraler Einnahme schnell metabolisiert und ausgeschieden wird.

Resveratrol kommt in einer Vielzahl von Pflanzenarten vor, wobei Weintrauben, insbesondere deren Schale und Samen, die bekannteste Quelle sind. Rotwein enthält aufgrund des Fermentationsprozesses höhere Mengen an Resveratrol als Weißwein. Einige der reichsten natürlichen Quellen von Resveratrol umfassen:

  • Weintrauben (insbesondere rote Trauben)
  • Heidelbeeren
  • Erdnüsse
  • Japanischer Staudenknöterich (Polygonum cuspidatum), eine Pflanze, die häufig in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet wird

Zelluläre Mechanismen

Biologische Funktionen und Mechanismen

Resveratrol hat eine breite Palette biologischer Wirkungen, die auf mehreren molekularen Mechanismen basieren. Zu den wichtigsten gehören seine antioxidativen, entzündungshemmenden und zellschutzenden Eigenschaften.

1. Antioxidative Wirkung

Resveratrol wirkt als starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert, die in Zellen oxidativen Stress verursachen. Oxidativer Stress wird mit einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen wie Krebs, kardiovaskulären Krankheiten und neurodegenerativen Störungen in Verbindung gebracht. Durch die Erhöhung der Aktivität antioxidativer Enzyme wie Superoxiddismutase und Katalase trägt Resveratrol dazu bei, den zellulären Schaden durch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) zu reduzieren.

2. Entzündungshemmende Eigenschaften

Resveratrol hemmt pro-inflammatorische Signalwege wie den NF-κB-Signalweg, der eine Schlüsselrolle bei Entzündungsreaktionen spielt. Durch die Verringerung der Expression von Entzündungsmediatoren wie TNF-α und Interleukin-6 (IL-6) kann Resveratrol chronische Entzündungen unterdrücken, die oft mit Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert sind.

3. Sirtuine-Aktivierung

Einer der faszinierendsten Aspekte von Resveratrol ist seine Fähigkeit, Sirtuine zu aktivieren, insbesondere SIRT1, ein Enzym, das mit Langlebigkeit und zellulärem Überleben in Verbindung steht. Sirtuine regulieren eine Vielzahl von Prozessen, darunter den Energiestoffwechsel, die DNA-Reparatur und die Alterung von Zellen. Resveratrol imitiert die Wirkung von Kalorienrestriktion, einem der wenigen bekannten Interventionen, die die Lebensspanne von Organismen in verschiedenen Modellen verlängern können, indem es die Aktivität von Sirtuinen fördert.

4. Herz-Kreislauf-Schutz

Resveratrol zeigt eine Reihe von positiven Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, einschließlich der Verbesserung der Endothelfunktion und der Verringerung der Lipidoxidation. Es wurde gezeigt, dass Resveratrol die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) in den Endothelzellen stimuliert, was die Blutgefäße entspannt und die Durchblutung verbessert. Dies trägt zur Senkung des Blutdrucks bei und schützt vor Arteriosklerose. Darüber hinaus kann Resveratrol das Low-Density-Lipoprotein (LDL) vor oxidativen Schäden schützen, was ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Plaques in den Arterien ist.

5. Krebsprävention

In präklinischen Studien hat Resveratrol eine antiproliferative Wirkung auf Krebszellen gezeigt. Es hemmt die Zellteilung und fördert die Apoptose (programmierter Zelltod) von Tumorzellen. Resveratrol kann mehrere Signalwege beeinflussen, darunter den p53-Tumorsuppressorweg und die PI3K/AKT/mTOR-Achse, die an der Zellproliferation und dem Überleben beteiligt sind. Tierstudien deuten darauf hin, dass Resveratrol das Fortschreiten bestimmter Krebsarten, wie Darm- und Brustkrebs, verlangsamen kann.

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Förderung von Langlebigkeit und Zellgesundheit

Resveratrol hilft Pflanzen, Verletzungen zu bekämpfen, indem es als Botenstoff für Stress fungiert. Es wird vermutet, dass Resveratrol auch beim Menschen als Stresssignal fungieren könnte, ähnlich dem physiologischen Stress, der durch körperliche Aktivität oder Kalorienrestriktion hervorgerufen wird. Diese Art von Stress scheint vorteilhaft zu sein, da sowohl Bewegung als auch Kalorienrestriktion nachweislich positive Effekte auf die Langlebigkeit haben. In Studien konnte Resveratrol die Lebensspanne verschiedener Organismen, darunter Hefe, Würmer und Fische, verlängern. Zudem wurde bei Mäusen, die eine ungesunde Ernährung erhielten, ein um 30 % verringertes Sterberisiko festgestellt. Ob Resveratrol ähnliche Effekte in gesunden Säugetieren, einschließlich des Menschen, erzielen kann, bleibt jedoch noch zu bestätigen.

Ähnlich wie Bewegung und Kalorienrestriktion aktiviert Resveratrol das Enzym SIRT1, das als „Langlebigkeitsprotein“ bezeichnet wird. Resveratrol bindet an SIRT1 und erhöht dessen Empfindlichkeit gegenüber NAD+, wodurch die Effizienz der NAD+-Nutzung gesteigert wird. Diese synergistische Wirkung von NAD+ und Resveratrol legt nahe, dass eine kombinierte Supplementierung potenziell additive gesundheitliche Vorteile bieten könnte.

Zusätzlich zur Aktivierung des Sirtuin-Signalwegs beeinflusst Resveratrol auch den mTOR-Signalweg (mammalian target of rapamycin). mTOR ist bekannt dafür, die Autophagie zu hemmen – einen zellulären Prozess, der für den Abbau und die Beseitigung beschädigter Zellbestandteile entscheidend ist. Resveratrol hemmt die Aktivität von mTOR, wodurch die Autophagie gefördert wird. Dieser Mechanismus spielt eine wichtige Rolle im Alterungsprozess und ist von zentraler Bedeutung für die Prävention von Krankheiten wie Krebs.

Synergistische Wirkung von Resveratrol und NAD+/NMN

Resveratrol und NAD+ (bzw. sein Vorläufer NMN) wirken synergetisch, indem sie gemeinsam zentrale zelluläre Prozesse unterstützen. Resveratrol aktiviert das Enzym SIRT1, das auf NAD+ angewiesen ist, um seine Funktion auszuführen. Diese Aktivierung fördert die Effizienz des NAD+-abhängigen Stoffwechsels, was zu verbesserten zellulären Reparaturmechanismen, gesteigerter Energieproduktion und einer Verzögerung des Alterungsprozesses führt. Durch die kombinierte Supplementierung von Resveratrol und NAD+-Vorläufern wie NMN könnte die Wirkung auf Langlebigkeit und zelluläre Gesundheit verstärkt werden, da beide Substanzen unterschiedliche, aber komplementäre Rollen im Energiestoffwechsel und der DNA-Reparatur spielen

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